Kipppunkte

Ein Kipppunkt ist, wenn die vertraute Entwicklung eines Systems so aus dem Gleichgewicht gerät, dass es eine neue Entwicklung nimmt und oft nicht mehr in den früheren Zustand zurückversetzt werden kann.

Eng damit vebunden ist der Begriff „Kippelement„. Unter einem Kippelement wird in der Klimaforschung ein Teil des Klimasystems bezeichnet, dessen Zusammenhänge auf die Existenz eines Kipppunktes (im weiteren Sinn) hindeuten.

Mit Hilfe verschiedenster Klimamodelle wurden bislang einige Regionen identifiziert, in denen das lokale Klima sehr sensibel auf Eingriffe reagiert. Manche dieser Kipppunkte könnten bereits im Laufe des 21. Jahrhunderts überschritten werden oder sind gar schon überschritten. 

Ein solches „Umkippen“ stellt also ein Risiko dar, bei dem der Schaden gewaltig, aber die Wahrscheinlichkeit des Eintretens unbekannt ist. Angesichts der tiefgreifenden Veränderungen, die jedes dieser Szenarien mit sich bringt, erscheint es zwingend, dass sich all diese Entwicklungen auch gegenseitig beeinflussen und das Überschreiten eines Kipppunktes indirekt die Überschreitung eines anderen auslösen könnte. Die komplexen Wechselwirkungen sind unüberschaubar und derzeit keineswegs komplett erforscht.