Was ist Asthma?

Asthma bronchiale, vereinfachend meist als Asthma bezeichnet, ist eine chronische Lungenerkrankung, bei der die Atemwege chronisch entzündet sind. Gleichzeitig sind die Luftwege gegenüber verschiedenen Reizen übermäßig empfindlich – man spricht von bronchialer Hyperreagibilität. Diese Übererregbarkeit der Atemwege führt anfallsweise zur Verengung der Bronchien, wodurch die typischen Asthma-Symptome entstehen.

Was passiert bei Asthma im Körper?

Bei normaler Atmung sind die Atemwege zur Lunge vollständig geöffnet. Dadurch kann die Luft ungehindert in die Lunge ein- und ausströmen. Bei Asthma verändern sich die Atemwege auf folgende Weise:

Die Atemwegsverzweigungen, die zur Lunge führen, werden übermäßig reaktiv und reagieren empfindlicher auf alle Arten von Asthmaauslösern. Die Auskleidungen der Atemwege schwellen an und entzünden sich. Schleim verstopft die Atemwege.

Die Muskeln um die Atemwege ziehen sich zusammen (Bronchospasmus). Die Lunge hat Schwierigkeiten, Luft ein- und ausströmen zu lassen (Atemwegsobstruktion: das Ausströmen von Luft kann besonders schwierig sein). Diese Veränderungen verengen die Atemwege. Das Atmen wird schwierig und anstrengend, als würde man versuchen, durch einen mit Watte gefüllten Strohhalm zu atmen.

Was sind typische Asthma Symptome?

Ein charakteristisches Merkmal von Asthma ist, dass die Symptome anfallsartig auftreten, sich wieder zurückbilden, um dann beim nächsten Anfall erneut aufzuflammen. Asthma-Symptome sind:

  • Pfeifende, zischende Atmung (Giemen),
  • Kurzatmigkeit und Luftnot,
  • Enge-Gefühl in der Brust
  • Husten

Welche Rolle spielt Luftverschmutzung bei der Entstehung von Asthma?

Das Risiko, an Asthma zu erkranken, ist umso höher, je mehr die Luft am Wohnort mit Feinstaub aus dem Straßenverkehr verschmutzt ist. Das gilt besonders für Kinder, aber auch für Erwachsene. Vor allem in städtischen Ballungszentren, Industriegebieten und entlang von Verkehrsadern wird die durch Feinstaub verschmutzte Luft zu einem immer größer werdenden Problem.

Eine hohe Belastung der Atemluft mit Feinstaub und Ozon kann bei Asthmatikern dazu führen, dass sie zusätzlich zum Asthma Symptome einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) entwickeln.

Warum sind Asthmatiker durch Luftverschmutzung besonders gefährdet?

Millionen Menschen müssen jährlich notversorgt werden, weil verschmutze Luft einen Asthmaanfall auslöst – ein Problem, das naturgemäß in Großstädten und Beckenlagen besonders häufig auftritt. Bis zu 20 Prozent der Notfälle werden auf Ozon zurückgeführt, das die Atemwege reizt. Für bis zu neun Prozent ist laut Forschern Feinstaub verantwortlich, insbesondere ultrafeine Partikel, die bis in die Bronchien und Lungenbläschen vordringen. Ein geringer Prozentsatz (0,4 %) beruht auf Stickstoffdioxid, das durch Verbrennung und den Verkehr entsteht. Insgesamt ist die Luftverschmutzung für 12 bis 30 Prozent der Asthma-Notfälle verantwortlich.

Ozon löst Asthma aus, weil es die Lunge und die Atemwege stark reizt. Es ist allgemein bekannt, dass die Ozonkonzentration in direktem Zusammenhang mit Asthmaanfällen steht. Sie hat auch dazu geführt, dass mehr Asthmamedikamente verabreicht werden müssen und eine Notfallbehandlung für Asthma erforderlich ist. Ozon kann die Lungenfunktion beeinträchtigen und erschweren, tief zu atmen.

Auch andere Formen der Luftverschmutzung können Asthma auslösen. Kleine Partikel in der Luft können durch die Nase oder Mund in die Lunge gelangen. Schwebeteilchen, die in Dunst, Rauch und Flugstaub enthalten sind, stellen ein ernsthaftes Problem für die Luftqualität dar. Menschen mit Asthma sind durch das Einatmen kleiner Partikel einem größeren Risiko ausgesetzt. Die Partikel können Asthma verschlimmern. Sowohl eine langfristige als auch eine kurzfristige Exposition kann zu gesundheitlichen Problemen wie einer verringerten Lungenfunktion und mehr Asthmaanfällen führen.

Patienten, die bereits an Asthma leiden, haben zudem ein dreifach höheres Risiko, zusätzlich COPD zu entwickeln, wenn sie langfristig mit Feinstaub und Ozon belastet werden.

Verhaltensempfehlungen für Risikogruppen bei erhöhter Luftverschmutzung

Bei hoher Belastung mit Luftschadstoffen sollten anstrengende Tätigkeiten im Freien vermieden werden. Zudem sollte der Aufenthalt an Plätzen mit viel Verkehr vermieden werden.

Wohnräume sollten nur zu verkehrsarmen Zeiten gelüftet werden. Der Einsatz eines Luftreinigers in den Innenräumen ist zudem sinnvoll.

Auch ein gesunder Lebensstil (ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, Nichtrauchen, höchstens geringer Alkoholkonsum etc.) kann die Abwehrkraft des Körpers gegen oxidativen Stress und Entzündungen steigern. Dies hilft, gesundheitlichen Schäden durch negative Umwelteinflüsse ein wenig entgegensteuern.