Verhaltensempfehlungen für Risikogruppen im Falle einer erhöhten Luftverschmutzung

Bei hoher Luftschadstoffbelastung sollten anstrengende Aktivitäten im Freien vermieden werden. Darüber hinaus sollte der Aufenthalt an Orten mit viel Verkehr vermieden werden.

Wohnräume sollten nur zu Zeiten gelüftet werden, in denen wenig Verkehr herrscht. Auch die Verwendung eines Luftreinigers ist ratsam.

Eine gesunde Lebensweise (ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, Verzicht auf Rauchen, höchstens geringer Alkoholkonsum usw.) kann ebenfalls die Abwehrkräfte des Körpers gegen oxidativen Stress und Entzündungen stärken. Dies hilft, gesundheitlichen Schäden durch negative Umwelteinflüsse bis zu einem gewissen Grad entgegenzuwirken.

Was ist “Cumulative Impact“?

Kumulative bedeutet sich anhäufend oder steigernd. Der kumulative Effekt beschreibt also eine positive oder negative Auswirkung, beeinflusst durch diverse, sich verstärkende oder auslöschende Faktoren. Die separat betrachteten Faktoren können dabei aber nur marginal oder sogar unbedeutend erscheinen. In Summe können sie allerdings einen großen Einfluss haben. Innerhalb der Umweltgerechtigkeit hat „Cumulative Impact“ eine große Bedeutung.

Ein Beispiel: Für eine Person, die in einer Gegend mit erhöhter Luftverschmutzung wohnt, steigert sich die gesundheitliche Belastung u.a. auch dadurch, weil sie am Arbeitsplatz ungünstigen Bedingungen ausgesetzt ist und sich nicht leisten kann, in ihrer Freizeit ausgleichenden Beschäftigungen nachzugehen oder auf gesunde Ernährung zu achten.

Was ist “Umweltgerechtigkeit”?

Die Folgen von schädlichen Umwelteinflüssen, verursacht durch den Menschen, sind selbst innerhalb eines Landes bzw. einer Region nicht gleich verteilt. Sozio-ökonomische Faktoren wie Einkommen, Bildung spielen eine bedeutende Rolle. So sind untere Einkommensschichten und Randgruppen eher von den negativen Umwelteinflüssen betroffen als sozial höher gestellte.

Die Umweltgerechtigkeit beschäftigt sich mit der Gleichbehandlung aller Menschen bezüglich ihrer Umwelt. Alle Menschen sollten demnach die gleiche, gesunde Umwelt genießen können, unabhängig von der Herkunft, Hautfarbe oder Einkommen und Vermögen.

Was is „Klimagerechtigkeit“?

„Klimagerechtigkeit“ sieht den menschengemachten Klimawandel nicht nur als rein technischen Herausforderung und ökologischen Problem, sondern vielmehr als ein moralisches und politisches Thema. Der Begriff beschäftigt sich mit der aktuell ungleichen Verteilung an Verursachung, Ressourcen und die damit verbundene Bekämpfung der Folgen des Klimawandels insbesondere auf globaler Ebene. Die Kosten für die Bekämpfung und die Beseitigung der Folgen sollten nach dem Verursacherprinzip ausgeglichen werden. Denn die Bevölkerungsgruppen, die heute am meisten unter den Folgen leiden sind meist nicht diejenigen die den Klimawandel in der Vergangenheit eingeleitet und verstärkt haben.

Ziel ist es also, die Kosten nicht auf globaler Ebene gleichmäßig zu verteilen, sondern in Verbindung mich Gerechtigkeit zu bringen. Dies soll durch Einbindung von sozialer Gerechtigkeit, Gleichheit, Menschenrechte und kollektiven Rechten für den Klimawandel geschehen

Weltweit leiden fast 2 Millionen Kinder an Asthma, das durch verkehrsbedingte Luftverschmutzung verursacht wird.

Die Forscher untersuchten die verkehrsbedingten Stickstoffdioxid-Konzentrationen. Sie verfolgten die Entwicklung der neuen Asthmafälle bei Kindern. 1,85 Millionen neue Asthmafälle wurden durch NO2 verursacht. Lesen Sie hier mehr 

 

COPD

Was ist COPD?

COPD ist eine fortschreitende und bisher unheilbare Lungenerkrankung, bei der sich die Atemwege entzünden und dauerhaft verengen. Die Abkürzung COPD steht für „chronic obstructive pulmonary disease“ (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), wobei „obstruktiv“ für „verengend“ steht.

Was sind typische COPD-Symptome?

Typische COPD-Symptome sind:

  • Husten mit Auswurf
  • Kurzatmigkeit und Atemnot

Was passiert im Körper bei COPD?

Bei COPD sind die Atemwege entzündet und dauerhaft verengt (Obstruktion). Die Veränderungen treten in den Bronchien und im Lungengewebe auf, entweder einzeln oder in Kombination, und können sich mit dem Fortschreiten der Krankheit verschlimmern:
Ausgangspunkt ist meist eine obstruktive Bronchitis: Bereiche der Bronchien und Bronchiolen entzünden sich durch eingeatmete Schadstoffe. Als Schutzmaßnahme scheidet die Lunge vermehrt Schleim aus. Der Schleim wird normalerweise von feinen, beweglichen Flimmerhärchen, die den größten Teil der Atemwege auskleiden, zum Ausgang (Rachen) befördert.
Schadstoffe wie Nikotin zerstören diese feinen Härchen, wodurch sie ihre Fähigkeit verlieren, den Schleim zu reinigen und zu transportieren. Dies führt zu einer Verdickung oder Zerstörung des Lungengewebes (COPD mit Emphysem).

Wie trägt die Luftverschmutzung zur Entstehung von COPD bei?

Es ist bekannt, dass die Hauptursache für die Entstehung von COPD das Rauchen ist, d. h. das Einatmen stark verschmutzter, feinstaubhaltiger Luft. Bei 90 % der COPD-Betroffenen spielt Rauchen eine Rolle, aber auch Passivrauchen kann ein auslösender Faktor sein.
Die Rolle, die die Luftverschmutzung bei der Entstehung von COPD spielt, ist noch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.

Warum sind COPD-Patienten durch Luftverschmutzung besonders gefährdet?

Kleine und kleinste Partikel aus Hausbrand oder Straßenverkehr in der Umgebungsluft und andere Luftschadstoffe wie NO2 oder Ozon können zu einer gesundheitsschädlichen Luftverschmutzung beitragen und damit auch den Verlauf der COPD beeinflussen.
So besteht beispielsweise ein Zusammenhang zwischen der Zahl der ambulanten Krankenhausbesuche wegen einer Verschlimmerung der COPD und einer kurzfristig erhöhten Luftverschmutzung durch den Straßenverkehr oder in Städten. Dies ist auch deshalb plausibel, weil eine ganze Reihe von Studien einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Lungenfunktion nachgewiesen haben.

22.000 Datensätze deuten auf Verbindung von Luftschadstoffe/Lärmbelästigung und Herzinsuffizienz hin.

Forscher der American Heart Association sammelten Daten von über 22.000 Menschen. Die Analyse ergab Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Emissionen und Herzinsuffizienz. Es ist überraschend, wie die beiden Faktoren zusammenwirken, sagten die Forscher. Lesen Sie hier mehr.

500.000 vorzeitige Todesfälle jährlich sind in der WHO Region Europa auf Luftverschmutzung zurückzuführen

Die WHO-Zahlen zeigen, dass 348 000 dieser Todesfälle in der Region in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen und 208 000 in Ländern mit hohem Einkommen auftraten. Die meisten dieser Todesfälle sind auf die Luftverschmutzung zurückzuführen.
Mehr hier

Was bedeutet „Klima“

Unter „Klima“ versteht man das durchschnittliche Wetter einschließlich seiner Extremwerte über einen längeren Zeitraum an einem bestimmten Ort. „Klima“ ist also nirgendwo direkt messbar, sondern eine Statistik aus vielen Messungen. Das Gebiet kann klein oder groß sein, eine Stadt oder ein Kontinent oder der ganze Globus. Der Zeitraum muss groß genug für die Bildung eines statistischen Mittelwertes sein.

Als Referenzzeitraum für die Bestimmung des Klimas der Gegenwart werden 30 Jahre zugrundegelegt, z.B. die Jahre 1961-1990. Falls die Klimavariablen, d.h. Temperatur, Niederschlag, Wind, Verdunstung usw., um einen langjährigen Mittelwert schwanken, bleibt das Klima stabil. Wenn sich der Mittelwert und die Variabilität der Extreme erkennbar verändern, liegt eine Klimaänderung vor. Im Gegensatz zum Wetter lassen sich die statistischen Mittelwerte des Klimas theoretisch längerfristig vorhersagen, insbesondere für größere Räume wie Kontinente oder den Globus

Mehr hier

Klimawandel

„Klimawandel“ bezeichnet die Abkühlung oder Erwärmung des Klimas auf der Erde über einen langen Zeitraum. Nicht zu verwechseln mit dem Wetter – das, was wir tagtäglich an kurzfristigen, aktuellen Veränderung der Temperatur wahrnehmen. Der Klimawandel ist kein neues Phänomen. Er beschreibt die langfristigen Veränderungen von Faktoren wie der Temperatur, des Niederschlages und der Meeresströmungen.

Der natürliche Klimawandel ist ein Prozess, der sich über Jahrtausende entwickelt.

Der menschengemachte Klimawandel dagegen vollzieht sich dagegen innerhalb weniger Generationen.  

In den letzten 10.000 Jahren war die Temperatur unseres Planeten weitgehend stabil. Mit Anbruch des industriellen Zeitalters vor ungefähr 260 Jahren änderte sich dies.