Schutz von Risikogruppen

Der Schutz derjenigen, die der Luftverschmutzung am stärksten ausgesetzt sind, ist eine der wichtigsten, aber auch sehr komplexen Aufgaben. Einerseits bedarf es einer klaren und gemeinsamen Definition der Stressoren, die sich auswirken; andererseits erfordert die Ermittlung der Faktoren, die die Risikogruppen für die Anfälligkeit bestimmen, ein umfassendes Verständnis der Situation. Ein erster Ansatz besteht darin, eine Risikogruppe anhand des Gesundheitszustands – gibt es chronische Krankheiten, z. B. Asthma, COPD – und des Alters zu bestimmen – junge Körper befinden sich noch in der Entwicklungsphase, während ältere Körper ihre Widerstandsfähigkeit verlieren.

Das Konzept der „kumulativen Auswirkungen“ berücksichtigt noch mehr Faktoren, um die tatsächliche Gefährdung zu definieren. Sozioökonomische Faktoren, z. B. Lebensbedingungen, Beruf und Zugang zur Gesundheitsversorgung, werden berücksichtigt.

Relevante Datenkorrelationen, die Luftqualitätsdaten mit gesundheitlichen, demografischen und sozioökonomischen Daten zusammenführen, schaffen kontextbezogene Erkenntnisse und liefern umsetzbare Informationen für Entscheidungen von Behörden, Beratern oder Einzelpersonen.

Drei Stufen der Expositionsreduzierung

  • Emissionen reduzieren

    Ermittlung der Quellen der Luftverschmutzung und Verringerung ihrer Emissionen, z. B. durch Einbau von Filtern

  • Immissions-Hotspots meiden

    Aufenthaltsorte im Freien, an denen sich Risikogruppen aufhalten, verlegen: z. B. Verlegung von Spielplätzen oder Sportplätzen.
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  • Verhaltensempfehlungen

    Geben Sie Verhaltensempfehlungen, z. B. indem Sie auf Zeiten mit hohem Risiko und auf Hotspots mit hoher Immission hinweisen.
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Für die Umsetzung all dieser Maßnahmen sind zuverlässige Luftqualitätsdaten erforderlich, mit deren Hilfe die Luftschadstoffbelastung in hoher Auflösung bestimmt, die tatsächliche Quelle ermittelt und kritische Zeiträume vorhergesagt und bewertet werden können.