ChangeNOW – Umgestaltung unserer Bildungssysteme zur bestmöglichen Vorbereitung künftiger Generationen
Auf der ChangeNOW-Veranstaltung in Paris haben viele erstaunliche Menschen ihre Ideen zur Bewältigung der ökologischen Herausforderungen und des Klimawandels vorgestellt. Eine der anregendsten Sitzungen trug den Titel „Die Zukunft der Bildung“: Die meisten Bildungssysteme beruhen noch immer auf denselben Grundsätzen wie bei ihrer Gründung vor über 100 Jahren. Doch die Welt hat sich verändert und entwickelt sich weiter. Wir müssen unsere Bildungssysteme umgestalten, um künftige Generationen bestmöglich auf diese neuen Herausforderungen vorzubereiten.
Die Referentin Sophie Howe, Beauftragte für die künftige Generation in Wales, erläuterte die eher unkonventionellen und fast disruptiven Wege, die Wales beschreitet, um Kinder auf ihre Aufgaben in einer sich verändernden Welt vorzubereiten. „Lebenslanges Lernen“ ist einer der entscheidenden Aspekte.
In der folgenden Podiumsdiskussion erörterten Francois Taddei, Chief Exploration Officer beim Learning Planet Institute, und Harry Waters, Gründer von Renewable English, welche Fähigkeiten Kinder entwickeln müssen und wie diese gefördert werden können. Francois betonte, dass Kinder angesichts der globalen Herausforderungen nicht belehrt werden können, sondern dass sie befähigt werden müssen. Sie sollten nicht konkurrieren, sondern zusammenarbeiten und verstehen, dass es Dinge gibt, die sie nicht allein, sondern nur gemeinsam mit anderen tun können. Kinder müssen die Ethik ihres Handelns verstehen, damit sie sich endlich um andere und um den Planeten kümmern können.
Harry Waters teilte seine Überzeugung, dass Peer Learning eine starke Kraft ist und dass das Sprechen der gleichen Sprache eine zwingende Voraussetzung ist. Auf diese Weise konnten die Kinder von Kindern in anderen Ländern und Kontinenten lernen. Für ihn ist Englisch die Sprache des Protests und der Klimaaktion. Seiner Ansicht nach geht es bei der Bildung darum, den Kindern zu zeigen, wie sie sich mit Leidenschaft auf ein Thema konzentrieren können, bei dem sie etwas bewirken können.
Für beide Diskussionsteilnehmer spielen die Lehrer eine entscheidende Rolle, da sie als Verstärker fungieren. Schon durch die Integration eines kleinen Teils des nachhaltigen Bewusstseins in die tägliche Unterrichtsroutine könnten sie eine „grünere Mentalität“ schaffen und eine bedeutende Wirkung erzielen. Die Lehrkräfte sollten unterstützt werden, indem sie sich mit anderen Pädagogen austauschen und ihre bewährten Verfahren weitergeben.
Schließlich erzählte Kiran Sethi, die Gründerin der Riverside School, von ihrer Vision der „I can schools“, bei der es darum geht, Kinder mit einer „I can mindset“ zu fördern. In diesen Schulen nutzen die Kinder den einfachen Design Thinking-Rahmen von Feel / Imagine / Do / Share, um Lösungen für einige ihrer größten Herausforderungen zu entwickeln. Und es ist eigentlich mehr als eine Vision. Von Indien aus hat sich ihr Konzept bereits in 50 Ländern verbreitet.