Hawa Dawa’s Pilotprojekt zeigt Öko-Routing Potential
In einem Ende 2018 gestarteten Pilotprojekt hat Hawa Dawa in Zusammenarbeit mit Siemens Mobility und ryd erfolgreich die Wirksamkeit moderner Öko-Routing-Ansätze demonstriert.
In einem Ende 2018 gestarteten Pilotprojekt hat Hawa Dawa in Zusammenarbeit mit Siemens Mobility und ryd erfolgreich die Wirksamkeit moderner Öko-Routing-Ansätze demonstriert. Im vierwöchigen Pilotprojekt „Saubere Luft in München“ (SLIM) wurde erprobt, ob datenbasierte Routenempfehlungen auf Basis prognostizierter Schadstoffwerte einen Einfluss auf die Streckenwahl von Münchner Fahrern haben. 40 Prozent der Teilnehmer entschieden sich wiederholt für die empfohlenen ökosensitiven Routen anstelle der Standardrouten. Dies zeigt, dass Transparenz über die Luftqualität und ein passendes Anreizsystem einen Beitrag zur Verhaltensänderung einzelner Fahrer und zur Verbesserung der Luftqualität für Städte leisten kann. Als weiterer positiver Nebeneffekt des Projekts wurden über 600km Strecke eingespart, weil die empfohlenen Routen kürzer waren als die Standardrouten. Auf diese Weise konnten rund 85 kg CO2 und 115 g NOx-Äquivalent eingespart werden. Die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks jedes Fahrers lädt dazu ein, das Projekt in einem größeren Maße über eine längere Zeit zu skalieren und die Veränderung der Luftqualität in der gesamten Stadt zu untersuchen. Die Gesamtergebnisse des Pilotprojekts lassen darauf schließen, dass Öko-Routing echtes Potential hat, Verschmutzungsherde zu vermeiden und den Verkehrsfluss durch städtische Knotenpunkte aus Umweltgesichtspunkten zu optimieren. Die 24-Stunden Prognosen von Hawa Dawa über die NO2-Konzentrationen in ganz München bildeten die Grundlage für den Routing-Algorithmus von Siemens, der Routenempfehlungen für die von ryd betreute Testgruppe erzeugte. Mit Hilfe anonymisierter historischer Reisedaten wurden die am häufigsten befahrenen Routen identifiziert und anhand der Hawa Dawa Schadstoffvoraussagen eine umweltfreundlichere (und in vielen Fällen kürzere) Route ermittelt. Fahrer erhielten vor der Fahrt einen Hinweis auf die “grüne” Route, die sie freiwillig auswählen konnten. „Wir glauben, dass das Öko-Routing auf der individuellen Ebene ein sehr hohes Potenzial zur Bekämpfung der hohen – verkehrsbedingten – Luftverschmutzung in Städten bietet. Das Pilotprojekt zeigt auf, wie sich auch in kurzer Zeit persönliche Verhaltensweisen durch höhere Transparenz verändern können. Dies deutet auf ein enormes ungenutztes Potenzial bei der Erprobung und Anpassung von ökosensitivem Routing neben anderen intelligenten Mobilitätsoptionen hin. Der Beitrag von Hawa Dawa zur Überwachung, Prognose und Modellierung der Luftqualität ist ein wichtiger erster Schritt bei der Gestaltung von Maßnahmen zur Bekämpfung der Luftverschmutzung“, so Karim Tarraf, CEO von Hawa Dawa Die Auswirkungen der Ergebnisse des Pilotprojekts sind erheblich – insbesondere für Städte, bei denen Geldbußen verhängt werden, weil sie gegen die EU-Grenzwerte für Feinstaub (PM10) und Stickstoffdioxid (NO2) verstoßen. München als Testumfeld hat Tragweite: Die Stadt weist die zweithöchsten NO2-Werte in Deutschland auf (nach Stuttgart) und meldet durchgängig das höchste Verkehrsaufkommen und Staus im Land. In größerem Maßstab umgesetzt – vorausgesetzt, dass eine Gastgeberstadt weitreichende Umleitungsmaßnahmen durchführen kann – können Öko-Routing und ein umwelt-sensibles Verkehrsmanagement eine Schlüsselrolle bei der Vermeidung von Verschmutzungsherden und der Verringerung des Schadstoffniveaus einnehmen. Städtische Maßnahmen zur umweltsensitiven Verkehrssteuerung, wie dynamische Tempolimits und Verkehrsflussverteilung, können als Erweiterung dienen. Die Projektpartner Hawa Dawa, ryd und Siemens Mobility beabsichtigen, die Ergebnisse des Pilotprojekts zu einem ausgedehnten Vorzeigeprojekt mit potenziell hohen Dividenden auszuweiten. Hierzu wird eine Gastgeberstadt gesucht, die bereit ist, in intelligente Infrastruktur und neue vernetzte Mobilitätsmaßnahmen zu investieren, um das Problem der verkehrsbedingten Luftverschmutzung zu lindern. Basierend auf den ersten positiven Projektergebnissen kann in einem nächsten Schritt eine größer angelegte Verkehrsverlagerung untersucht werden. „Durch die Gestaltung vernetzter Mobilität können wir nicht nur die Effizienz des Transportwesens verbessern, sondern auch die Auswirkungen auf die Umwelt. Unser digitales Labor ist führend in der Datenanalyse und künstlichen Intelligenz im Straßentransport. Wir sind stolz darauf, dass wir nachweisen können, dass diese Fähigkeiten zur Verbesserung der Luftqualität in München genutzt werden können.“ Michael Peter, CEO von Siemens Mobility. Lesen Sie mehr zum Pilot hier: https://www.hawadawa.com/siemens-ryd-hawadawa_environmentalpoc/ Pressemitteillung von Siemens ITS: Siemens Press Release_SLIM Pressemitteillung von ryd: ryd Press Release_SLIM Mehr lesen: ryd magazine
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!